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Montag, den 26. Juli 2010

Kaffee am Montagmorgen (12)

Abgelegt unter: Kaleidoſcop — Schlagwörter: , — Hausherr @ 6:00 Uhr

Haben Sie einen Ohrwurm im Kopf? Oder sollte man ihn nicht als Ohrschädling bezeichnen? Oder als akustischen Hirnschader (Schädling klingt so harmlos, ist schließlich die Verkleinerungsform), weil er aus einem dieser unerträglichen Industrie-Konserven-20-Hits-In-Dauerschleife-Verbunden-Mit-Dummgewäsch-Sender stammt? Es reichen ja bekanntlich fünf Sekunden im Vorübergehen/-fahren, um diesen Dreck wie Hundescheiße an den Schuhen für Stunden nicht mehr loszuwerden.

Es hilft leider nur, das eigene Gehirn zu überlisten, indem man mit anderem, besserem überschreibt. Am besten mit einer Melodie, die selbst zum Ohrwurm taugt: Beschwingt – ja, ein inzwischen furchterregendes Wort, das liegt aber an den Karl Moiks unseres Sprachraumes – und gutgelaunt. Ich wollte schon lange mal einen rhetorischen Dreh finden, hier endlich Folk einzubinden, und bin froh, wenn es mir damit einigermaßen gelungen ist.

Hören und sehen Sie: „Wild celtic bagpipe piece“ von und mit Slainte:
 



 
Und wem das zu gefällig war, dem oder der sei erstens gesagt, daß das hier der Kaffee am Montagmorgen ist, ein bißchen Schwung und Eingängigkeit also einfach sein müssen, und zweitens sei ihm oder ihr noch das folgende Stück ans Herz gelegt. Leider habe ich nicht herausgefunden, wer die Interpreten sind. Das Stück jedenfalls heißt „The Piper’s Welcome“, komponiert von Walker Jackson ca. 1774:
 


 
Akustischer Hirnschader verschwunden? Allen einen guten Wochenbeginn!

Sonntag, den 25. Juli 2010

Was vom Briefgeheimnis übrigbleibt

Abgelegt unter: Agemein,Politik — Schlagwörter: , — Hausherr @ 1:47 Uhr

Richard Gutjahr hat einen beachtenswerten Artikel zum neuen sogenannten E-Postbrief der Deutschen Post geschrieben und ist dazu gemeinsam mit dem recht bekannten Rechtsanwalt Udo Vetter in die Tiefen der zugehörigen AGB gestiegen:
 



 
Im Artikel heißt es:

Anlass meiner Anfrage bei der Deutschen Post war der Start des sog. E-Postbriefes. Die Deutsche Post bringe „das Briefgeheimnis ins Internet“, so der Claim des Gelben Riesen (siehe TV-Werbespot). Große Worte für eine prinzipiell gute Idee: Behördenvorgänge online erledigen, mehr Rechtssicherheit bei Vertragsabwicklungen, in der Tat, das wäre ein Gewinn.

(…)

Doch als ich beginne, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, das Kleingedruckte zu lesen, da zieht’s mir glatt die Schuhe aus: Verklauselierte Pflichten, die dem E-Post-Kunden auferlegt werden, die Weitergabe von Daten an Dritte, da werden Kopien aller Briefe angefertigt, die auch dann noch vorliegen, wenn man diese schon längst gelöscht haben will!

(…)

Zum Artikel bei Richard Gutjahr