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Samstag, den 26. Juli 2008

Hemmungs‌loſe Mäßigung

Abgelegt unter: Kaleidoſcop — Hausherr @ 8:48 Uhr

In Einhaltung meiner Zusage ertappe ich mich dabei, wiederum recht hemmungslos zu sein. Doch hatte ich diesmal etwas im Auge, was letztlich auf eine Anregung Herrn Keuschnigs zurückgeht: „…dass es so etwas wie eine Definition von Kunst geben muss. Sie ist vermutlich allerdings nicht in Worte zu fassen.“

Dem kann (und will) ich zustimmen. Außerdem wurmt mich doch noch das „mit dem ‚Angebergegröle'“.

Wie findet man also eine Annäherung an eine „Definition von Kunst“? Nur mit und in der Kunst selbst! Wie zeigt man auf, daß Spröde, Reduktion auf einfachste „Riffs“, Schreie und Lautstärke, wie all das Kunst allenfalls unwahrscheinlich macht, aber nie ausschließt (dieses nicht kann)?

Richtig, am Beispiel. Und anhand von Analogien zu weiteren Beispielen, die Lautstärke so sinnig wie Stille scheinen lassen, Beispiele, die dem anderen auf die eine oder andere, verdrehte Weise womöglich näher sind. Beispiele, die eine eigentlich nicht hörbare Parallelität aufweisen. So, daß man vielleicht eine Brücke erkennt, die man ja dann trotzdem nicht zu gehen braucht.

Die nachfolgenden „Stücke“ sind solche Beispiele, ganz und gar verschieden, alle auf ihre Art, nun, einfach. Obwohl sie es dann auch wieder nicht sind. Und sie sind allesamt extrem.

Eine Einladung. Und wenn ich wieder einigermaßen genesen bin, will ich hier unbedingt noch einen Kommentar loswerden…

3 Comments »

  1. Kommentar von steppenhund — Sonntag, den 27. Juli 2008 @ 21:46 Uhr

    Apocalyptica konnte ich ja noch erkennen. Bei den anderen müsste ich mich zu lange einhören. Aber die Beispiele sind gut gewählt.
    Ich habe auch noch ein extremes Beispiel:) (https://www.youtube.com/watch?v=CM27W59c320) Extrem deswegen, weil es sonst niemand eingespielt hat, zumindest nicht in der Fassung. Und das Werk ist über die Apokalypse.
    Gute Genesung!

  2. Kommentar von Hausherr — Sonntag, den 27. Juli 2008 @ 23:55 Uhr

    Danke.

    Und Sie haben ja ebenfalls gut gewählt, Ihr Beispiel fügt sich tatsächlich sehr gut in diese kleine Reihe ein. Weshalb ich dieses hier einfach mit einbaue. Außerdem hat das Stück von Franz Schmidt in über einem Jahr nur 502 Aufrufe erfahren. Wenn ich das damit ein wenig ändern kann, soll mir das recht sein.

    Die beiden von Ihnen nicht erkannten Beispiele sind von Arvo Pärt.

    Um eine Bereitschaft des „Einlassens“ auf ein Werk/Stück nicht gar zu sehr zu behindern, verzichte ich meist auf eine Namensnennung. Der Name „Apocalyptica“ beispielsweise ist außerhalb eine gewissen Szene nicht eben förderlich für diese Bereitschaft. In einem kleinen, „privaten“ Versuch im ganz kleinen Kreis habe ich mal Teile des Albums „Reflections“ aufgelegt. Irgendwann war allen klar, daß es sich um Heavy Metal handeln müsse. Und erstmals fanden welche dazu einen Zugang, die vorher absolut sicher einen weiten Bogen darum gemacht hätten. Ähnlich verhält es sich mit Arvo Pärt: Ein Musiker, der im Laufe seines Lebens mit Zwölftontechnik und musikalischem Serialismus experimentiert hat, wird, sofern man den Namen diesbezüglich einordnen kann, von den meisten wohl eher gemieden werden.

  3. Kommentar von steppenhund — Montag, den 28. Juli 2008 @ 1:25 Uhr

    Der Avo Pärt ist mir beim ersten Stück gerade noch eingefallen, da war der Kommentar schon geschrieben;) Ich kenne wenig von ihm, aber das, was ich kenne, schätze ich.
    Wenn Apocalyptica „Heavy Metal“ ist, kommt es mir sehr kommod vor. Ich gehöre aber zu den Leuten, die wenn schon denn schon eher zu Extremen neigen.
    Wenn schon Punk, dann Hard-Core wie z.B. Hüsker Dü.

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