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Freitag, den 18. Juli 2008

Ohrenſchmalz

Abgelegt unter: Kaleidoſcop — Schlagwörter: , — Hausherr @ 23:35 Uhr

In Zukunft werde ich mich wieder mäßigen, aber heute will ich so richtig in Schnulzen baden. Das kann ich nämlich auch. Und ich schwankte zwischen zwei Schöpfungen dieser leider viel zu früh verstorbenen Legende. Doch nun denke ich bei mir, von diesem Hühnen mit seiner nicht ansehbaren Sanftheit, der im Laufe seines Lebens und darüber hinaus wahrscheinlich mehr Kinder herbeigesungen hat als jeder andere Mensch auf dieser Welt vor und nach ihm, von dem stelle ich auch gerne zwei Lieder ein.

Entzünden Sie eine Kerze, genießen und gedenken Sie. Lautstärke braucht es aber natürlich auch hier:

 



3 Comments »

  1. Kommentar von Gregor Keuschnig — Samstag, den 19. Juli 2008 @ 12:01 Uhr

    Also wenn schon, denn schon. Beim Stöbern habe ich das hier gefunden. Eine Aufnahme, die ich nicht kannte, die ich aber aus mehreren Gründen toll finde. Auch deshalb, weil Pavarotti scheinbar gar nicht der Melodie des Liedes folgt – und es dann doch passt. Und am Ende ist man dann gerührt (und auch ein bisschen zornig): Diese beiden grossen Künstler – jeder in seinem Genre – leben nicht mehr. Was für ein Verlust!

  2. Kommentar von Hausherr — Samstag, den 19. Juli 2008 @ 18:51 Uhr

    Und wie recht Sie doch haben! Sie pointieren mal wieder besser als ich: Zornig. Das trifft es. Obwohl es uns dazu jedweder Rechtfertigung mangelt. Wir haben keinerlei Anrecht auf das (Weiter-) Leben dieser beiden. Und dennoch wird man zornig, besonders dann, wenn man sich vergegenwärtigt, daß nur noch auf Konserven zurückgegriffen werden kann, um diese zwei nochmal „erleben“ zu können. (Sie hätten übrigens das Video auch ruhig in Ihren Kommentar hineinbasteln dürfen…) Soweit ich es beurteilen kann, singt Pavarotti die zweite Stimme.

    Aber: Zu unserem Troste, und weil ich Zorn und Trauer nicht das bestimmende Moment bleiben lassen will, hier etwas von einem noch lebenden. Das nachfolgende ist in Deutschland undenkbar. Es würde an Dieter Bohlen zuverlässig scheitern. Wahrscheinlich kennen Sie es schon, aber es ist so eindrucksvoll, daß man das auch mehrmals genießen kann. Es rührt (auch mich) tatsächlich zu Tränen…

    Und weil das so unglaublich ist, stelle ich noch etwas von ihm ein, ohne letztlich doch hilfloses und dummes Gequatsche anderer:

    Stört da noch der durch schiefe Zähne bedingte kleine Sprachfehler?

  3. Kommentar von Gregor Keuschnig — Samstag, den 19. Juli 2008 @ 20:32 Uhr

    Das Tolle an dem Video von Potts und diesem Wettbewerb ist: Publikum und Jury haben binnen Sekunden erkannt, was da für ein Talent und was für eine grandiose Musik da präsentiert wird. Hätte man ihnen beispielsweise am Eingang gesagt, da singt einer eine Opernarie, hätten sie das sicherlich abgelehnt oder wären gegangen. Jetzt – im Moment der Überraschung entfaltet die Kraft der Musik ihre volle Wucht: Menschen, die noch niemals so etwas gehört haben und ganz andere Präferenzen haben bemerken, was sich in diesem Moment ereignet. Sie sind überwältigt – und zeigen es auch. Das zeigt mir, dass es so etwas wie eine Definition von Kunst geben muss. Sie ist vermutlich allerdings nicht in Worte zu fassen.

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