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Donnerstag, den 27. Februar 2014

Verbot wahrer Ausſagen – Deute Juriſten maen es mögli

Abgelegt unter: Zenſur — Schlagwörter: , , , , , — Hausherr @ 2:26 Uhr

Die Selbstherrlichkeit, oder besser Hybris, mit der deutsche Juristen verfassungsbrechend in die Führung eines öffentlichen Diskurses eingreifen, feiert ein weiteres mal fröhliche Urständ. Diesmal trieft der Geifer der Verboteritis Richtern am Landgericht München von den Lefzen und aus den Griffeln. Man erinnert sich, daß deutsche Juristen Persönlichkeitsrechte juristischer Personen erst erfanden und seitdem mißbrauchen, um nach Gutsherrenart Zensur auszuüben (um den Herzkaspar einer GmbH angesichts eines möglichen Beleidigungseindrucks zu verhindern, zum Beispiel). Auch diesmal wird wieder mit Eindrücken, die jemand vielleicht haben könnte (doppelt gemoppelt, ich weiß) argumentiert. Daß man dazu zum Verbot nachweislich und unzweideutig wahrer Aussagen greift, ist dann aber doch, zumindest mir, neu:

Dieses Video ist in Deutschland nicht verfügbar,…

Das ist eine eindeutige, im jeweiligen Fall stets wahre Aussage. Und weiter:

…weil es möglicherweise Musik enthält, für die die erforderlichen Musikrechte von der GEMA nicht eingeräumt wurden.

Es stimmt jedes Detail, auch im Gesamtzusammenhang. Nur der Abschluß weist eine kleine Lücke zu hundertprozentiger Nachweisbarkeit auf, ist aber absolut glaubhaft:

Das tut uns leid.

 


Es bleibt zu hoffen, daß Google den Instanzenzug ausschöpft, notfalls das Verfassungsgericht anruft, das in Deutschland gelegentlich einen traurigen Rest Grundrechtsschutz auf Zeit bewilligt (auf Zeit = bis zur nächsten Selbstherrlichkeit irgendeines Juristen in irgendeiner deutschen Provinz oder bis zum nächsten verfassungsfeindlichen Durchmarschversuch der Exekutive – mittlerweile ist das ja ein Dauerzustand).


Nachtrag 28. Februar 2014:

Anhand eines aktuellen, mir soeben begegneten Sperrbildschirmes leichte Anpassungen im Text vorgenommen.

Freitag, den 19. April 2013

Tenologieſtandort Deutland

Abgelegt unter: Kaleidoſcop,Politik — Schlagwörter: , , , — Hausherr @ 3:17 Uhr

 



 

  1. Die Deutschen schlafen tief und fest, machen selbst gar nichts und warten, dass die anderen etwas machen.
  2. Die anderen machen und erfinden etwas.
  3. Es etabliert sich, findet Akzeptanz und verbreitet sich.
  4. Die deutschen Juristen wachen auf, kommen an und verbieten es, weil es gegen deutsches Recht verstoße.

 
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Störerhaftung – Wer hat’s erfunden?

Montag, den 31. Dezember 2012

WordPress: Geplante Artikel – Eingebeete Videos verwinden (3. Natrag vom 27. Januar 2013)

Es mag manchen aufgefallen sein, daß bei den letzten Veröffentlichungen meiner Kaffee-Reihe jeweils die Videos fehlten.
Inzwischen habe ich herausgefunden, daß es sich um eine Folge des WordPress-Upgrades meines Blogs auf die Version 3.5 handelte. Genauer: Man hat bei WordPress nun die Einbettung verschiedener Medien von Drittanbietern erheblich eingeschränkt.

Neudeutsch: „vereinfacht“.

Genaueres erfährt man hier (Englisch):

http://codex.wordpress.org/Embeds

Betroffen ist man, wenn man als Nutzer von WordPress 3.5 Inhalte von folgenden Drittanbietern einbinden möchte: Blip.tv, DailyMotion, Flickr, FunnyOrDie.com, Hulu, Instagram, Qik, Photobucket, PollDaddy, Revision3, Scribd, SlideShare, SoundCloud, SmugMug, Twitter, Viddler, Vimeo, YouTube, WordPress.tv

Im Ergebnis trat beispielsweise der genannte Effekt auf. Weitere Einschränkungen wären unter anderem die ab nun fehlende Möglichkeit, bei Aufruf der eigenen Seite durch einen Besucher, die ein eingebettetes Video enthält, die Setzung eines Cookies durch YouTube bei diesem zu verhindern oder den Video-Titel und die „Related Videos“ auszublenden.

Die derzeit einzige Möglichkeit, diese Eingriffe in die eigene Gestaltungsfreiheit zu unterbinden, die eben auch eingebettete Photos von Flickr umfassen, ist der Verzicht auf die WordPress-Version 3.5 bzw. ein Downgrade auf die WordPress-Version 3.4.2, da diese die letzte ist, die dem Verwender die Möglichkeit einräumt, dieses „Feature“ abzuschalten.

Vorgehensweiſe

Voraussetzung: FTP-Zugang zum eigenen Blog, die meisten Hoster bieten dafür auch ein entsprechendes Web-Interface.

Backup der WordPress-Datenbank anlegen, herunterladen und sicher speichern.

1. Download der letzten 3.4-Version von WordPress (3.4.2) von hier:

Deutsch
http://wpde.org/files/2012/09/wordpress_342-de.zip

Englisch/International
http://wordpress.org/wordpress-3.4.2.zip

2. Speichern auf eigenem Rechner und entpacken.

3. Alle Plugins deaktivieren

4. Löschen sämtlicher Worpress-Ordner auf dem eigenen Webspace, ausgenommen des Ordners „wp-content“

5. Löschen sämtlicher WP-Dateien auf dem eigenem Webspace, ausgenommen „.htaccess“, „wp-config.php“

6. Die Ordner der Version 3.4.2 hochladen, ausgenommen „wp-content“

7. Die entsprechenden WP-Dateien des Hauptverzeichnisses an die entsprechende Stelle hochladen

8. Den Admin-Zugang bzw. zutritt-Bereich aufrufen

9. Einloggen

10. Den Anweisungen zur Aktualisierung der Datenbank folgen

11. Im Admin-Bereich (Dashboard) auf „Einstellungen“ –> „Mediathek“ gehen

12. Haken entfernen bei „Einbettungen“ –> „Automatische Einbettungen“ –> „Versuchen Sie wenn möglich, Medieninhalte einer eingegebenen Adresse direkt im Artikel einzubetten. Beispielsweise für flickr oder YouTube.“

13. Speichern durch Klick auf „Änderungen übernehmen“

14. Vorläufig auf Upgrades von WP verzichten

Nun funktionieren die Einbettungen der Medien wieder wie gewohnt und können selbst umfassend individuell gestaltet werden.

Damit ist auch geklärt, warum der entsprechende Reiter des Editors im Dashboard von WordPress seit Version 3.5 nicht mehr mit „HTML“, sondern mit „Text“ bezeichnet wird.

Das ist nicht mein Weg. Dann bleibe ich vorerst bei WordPress Version 3.4.2, das erspart mir den Apple- bzw. Windows-8-Weg und läßt mir die Freiheit, die ich einfach haben will.

Wenn ich Siri hören will, dann kaufe ich ein iPhone. Wenn Siri mich plötzlich auf meinem Steinzeit-Handy von SonyEricsson begrüßen würde und auch nicht mehr zum schweigen zu bringen wäre, dann hätten wir ein Problem miteinander: Siri, SonyEricsson und ich.
 


Nachtrag 01.01.2013:
 
Wie hier nachgelesen werden kann, ist man auch betroffen, wenn man etwaigen Google-AdSense-Code, aus welchen Gründen auch immer, beispielsweise, weil Plugins auf Dauer nicht funktionieren oder nicht geupdatet werden, manuell in die geplanten Artikel einfügt.

Es deutet alles darauf hin, daß man tatsächlich den HTML-Editor aus WordPress entfernen will.
 


2. Nachtrag 11.01.2013:
 
Inzwischen kann der Fehler enger eingegrenzt werden. Es handelt sich eindeutig um einen Bug im tinyMCE-Editor von WordPress, hat also nichts mit dem neuen, nicht mehr ohne weiteres abschaltbaren „Feature“ oEmbed zu tun, zumindest nicht unmittelbar.
Des weiteren steht Abhilfe in Aussicht. Der Bug soll mit dem Update zur nächsten Version 3.5.1 behoben werden:

http://core.trac.wordpress.org/ticket/22944

Wann dieses ausgeliefert wird, ist noch unklar. Derzeit steht nur die Beta zum Download bereit:

http://blog.wpde.org/2013/01/05/wordpress-3-5-1-beta-1-steht-zum-testen-bereit.html

Bis zur endgültigen Fertigstellung der Version 3.5.1 bleibe ich definitiv bei der Version 3.4.2 und rate weiterhin zum Downgrade zu ihr, um anschließend die Version 3.5 zu überspringen.

Ich hoffe, daß das Thema dann als erledigt angesehen werden kann.

Nach Veröffentlichung der finalen Version 3.5.1 werde ich weiter berichten.
 


3. Nachtrag 27.01.2013:
 
Mit Auslieferung der WP-Version 3.5.1 am 24.01.2013 wurde der Fehler im Editor behoben. Der Editor greift nun nicht mehr in die Artikelplanung ein.

Die Version 3.5.1 kann hier heruntergeladen werden:

Deutsch:

http://de.wordpress.org/wordpress-3.5.1-de_DE.zip

Englisch/International:

http://wordpress.org/wordpress-3.5.1.zip